Patricia Marchart - „Bruder Konrad“

Rap des exkommunizierten Ordensbruders Konrad, der sich nachts in
den Dom schleicht und im Beichtstuhl sein Quartier hat.
Eine Mischung zwischen wilden Rap und engelhaftem Kirchengesang.

Achatius, ägidius, Barbara, Blasius, Chrisopherus,
Cyriacus, Dionysus, Erasmus Eustachius, Georg,
Katharina, Margareta, Pantaleon, Vitus,
Ich bitt euch, helft der Welt und mir.

Hört, meine lieben Schäfchen, was euer gefallener Bruder Konrad Euch zu beichten hat.

Mein ganzes Leben bin ich auf den Knien dahin,
Hab gebetet und manchmal den Jesus angeschrieen,
In den Kirchenbänken, da war ich zu Haus,
Mit den vielen Ministrantinnen begann der Graus.
Wie himmlische Engel sahen sie aus.
Blonde Löckchen im weißen Gewand,
Eine Schand eine Schand eine Schand.

Wenn der Herrgott solche Wesen schafft,
Dann darf er sich nicht wundern, dass es einem in die Sünde rafft.

Immer tiefer bin ich ins Gebet, Peitsche und Kreuz
waren mein Gerät.
Himmel oder Hölle, damit kenn ich mich aus,
Wegen Unzucht bin ich aus dem Orden raus.
Nie hab ich ein Mädchen angerührt,
Zu mir in die Sakristei sind sie gekommen und haben mich verführt.
Ich schwöre beim heiligen Geist, ich habe mich gewehrt,
Im Weihwasser gebadet und geröhrt.
Von Kopf bis Fuß die Weiblichkeit verehrt.
Und mich in Sünde dann vermehrt.

Maria hieß das junge Ding,
Hinter dem Altar ist sie auf dem Boden vor mich hin
Und schon war ich drin.
Und schon war ich drin.
Und schon war ich drin.
Gestolpert bin ich, ausgerutscht,
Mein Samen ist nur rausgeflutscht.
Wie eine Sünde sah das gar nicht aus, im Himmel waren wir zu Haus.

Alles Schutzheiligen und Nothelfer, ich ruf euch an
euer gefallener Bruder Konrad ist auch nur ein Mann.
Achatius, ägidius, Barbara, Blasius, Chrisopherus,
Cyriacus, Dionysus, Erasmus Eustachius, Georg,
Katharina, Margareta, Pantaleon, Vitus,
Ich bitt euch, helft der Welt und mir.

Ein armer Sünder bin ich, außer beten nichts gelernt.
Maria mit dem Kinde hat sich weit entfernt.
Meinen Sohn hab ich noch nie gesehen, Maria ließ mich vor der Kirche stehen.
Betteln gehe ich für den kleinen Bub, der von mir nichts wissen tut.
Der heilige Geist hat ihn gezeugt, das ist mein Trost, die einzige Freud.

Mein ganzes Leben bin ich auf den Knien dahin,
Hab gebetet und manchmal den Jesus angeschrieen,
In den Kirchenbänken, da war ich zu Haus,
Mit den vielen Ministrantinnen begann der Graus.
Wie himmlische Engel sahen sie aus.
Blonde Löckchen im weißen Gewand,
Eine Schand eine Schand eine Schand.

Bei jedem Wetter sitz ich vor dem Dom auf der Stufen,
Hätt mich doch der Herrgott schon zu sich gerufen.
Nachts schleich ich mich in die Kirche rein und
schlaf verrenkt im Beichtstuhl ein.